Lünen. Die Verbesserung der frühkindlichen Entwicklung steht im Mittelpunkt eines Antrags der SPD-Ortsvereine Lünen-Beckinghausen, Horstmar und Niederaden für den nächsten Stadtverbandsparteitag der Lüner SPD. Danach ist vor allem der Bereich der „frühen Hilfe“ in oder vor der Schwangerschaft bis zum zweiten Lebensjahr der Neugeborenen in Lünen noch ausbaufähig.
Deshalb soll die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Lünen einen Ratsbeschluss herbeiführen in dem
- in allen Familienzentren einmal monatlich ein offener Eltern-Baby-Treff mit Hebammen angeboten wird.
- Klassische Kursangebote zur Elternbildung werden durch „mobile Elternbildung“ im persönlichen Umfeld ergänzt.
- Eltern-Kind-Treffs für Alleinerziehende sollen wohnortnah in Kitas und Familienzentren angeboten werden.
- Minderjährige Mütter und Väter erhalten im ersten Jahr nach der Geburt ihres Kindes durch Tandemhausbesuche von Sozialarbeitern und Hebammen eine besondere Unterstützung und Begleitung.
Detlef Seiler, SPD-Ratsherr aus Beckinghausen, der als Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses des Rates der Stadt Lünen maßgeblich den Antrag mitformuliert hat: „Ein entscheidender Lösungsansatz ist bei den Kindern anzufangen, und zwar bei den Allerkleinsten. Das ist die beste Möglichkeit, ein Fundament zu schaffen – für erfolgreiches lebenslanges Lernen, soziale Integration, persönliche Entwicklung und spätere Beschäftigungsfähigkeit. Nebenbei ist sie auch die kostengünstigste, da Grundlagen in der Schwangerschaft und nach der Geburt geschaffen werden. Jede Form der „Reparatur“ und des Nachholens von Grundkompetenzen ist aufwändiger, „teurer“ und schmälert die Chancen.“
In ihrer Begründung weisen die drei SPD-Ortsvereine darauf hin, dass Bildung – und hierunter wird ausdrücklich auch der frühkindliche Bereich verstanden –die beste Armuts- und Gesundheitsprävention für die Menschen und eine gewinnbringende Investition für jede Stadt ist.
Zusatzinfos als Ergänzung zu den einzelnen Forderungen:
- Offener Eltern-Baby Treff mit Hebammen
In allen Familienzentren wird einmal monatlich ein offener Treff angeboten, der von Hebammen und Erzieherinnen begleitet wird. Hebammen sind der „Türöffner“ für alle jungen Familien. Ihre Kompetenz wird unabhängig vom jeweiligen Milieu geschätzt. Fragen, Themen, Unterstützung können zu einem sehr frühen Zeitpunkt beantwortet, erkannt und vermittelt werden. Zu Eltern, die keine Kurs- oder Gruppenangebote nutzen möchten, kann Kontakt aufgebaut werden.
Das Budget wird genutzt, um allen Familienzentren den Aufwand für Hebammen zur Verfügung zu stellen.
- Mobile Elternbildung
Benachteiligte Familien lassen sich mit herkömmlichen Angeboten zur Elternbildung nicht erreichen. Klassische Kursangebote, auch in den Kitas werden ergänzt durch Formate, die die Familien in ihrem Umfeld erreichen und unkonventionelle Wege nutzen bzw. anbieten, um Fragen und Unsicherheiten zur Erziehung aufzunehmen.
- Eltern-Kind-Treffs für Alleinerziehende
Allein erziehende Eltern sind von Armut überdurchschnittlich betroffen. Zusätzlich leiden sie unter mangelnden sozialen Kontakten. Rat und Unterstützung werden von ihnen gesucht und benötigt.
Der Treff ist eine offene Gruppe für alleinerziehende Mütter und Väter, die von einer pädagogischen Fachkraft geleitet wird. Eltern können ohne Voranmeldung regelmäßig oder auch nur gelegentlich an diesem kostenfreien Angebot teilnehmen. Selbstverständlich sind die Kinder bei den Treffen herzlich willkommen. Eine Kinderbetreuung wird ebenfalls kostenfrei angeboten.
Das Angebot wird wohnortnah in Kitas und Familienzentren 1x wöchentlich angeboten.
- Tandemhausbesuche für minderjährige Mütter und Väter; von Sozialarbeitern und Hebammen
Minderjährige Mütter und Väter benötigen eine besondere Unterstützung bei der Erziehung ihrer Kinder. Hebammen verschaffen gerade nach der Geburt Sicherheit bei der Versorgung des Kindes und vielen Fragen. Eine Sozialarbeiterin oder ein Sozialarbeiter stellt die Kontakte zu Hilfsangeboten und Unterstützung her und berät in allen Fragen der Erziehung.
Das Budget wird für den Einsatz der Hebammen benötigt, die die minderjährigen Eltern degressiv bis zum ersten Lebensjahr begleiten.