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GWA-Standort am Brückenkamp bislang nur Notlösung – SPD fordert Verbesserungen für private Nutzer

Eine überraschende Information erhielten SPD Politiker beim von den SPD-Ortsvereinen Beckinghausen, Horstmar und Niederaden geplanten Besuch des Wertstoffzentrums Nord der Gesellschaft für Wertstoff- und Abfallwirtschaft (GWA) am Brückenkamp. Denn die Deponie ist gar kein Wertstoffhof, wird aber so genutzt. GWA-Geschäftsführer Andreas Gérard: „Das Problem in Lünen mit seinen 86.000 Einwohnern ist, dass es eigentlich nur einen Wertstoffhof gibt, und die städtische Abfallsatzung überwiegend sehr enge Mengenbegrenzungen definiert.“ Und dieser Wertstoffhof befindet sich in Lippholthausen und wird von den Wirtschaftsbetrieben Lünen (WBL) betrieben.
Die Realität sieht jedoch anders aus. Von etwa 250 Fahrzeugen täglich, welche am Brückenkamp beim GWA Abfälle und Schutt vorbeibringen, sind zwischen 80 bis 150 Privatleute dabei, obwohl es sich hier nur um eine Umladeanlage für kommunale und gewerbliche Abfälle, eine Inertstoffdeponie für unbelastete Böden und Bauschutt sowie eine Schadstoffannahmestelle für die Bürgerinnen und Bürger handelt. Viele Privatleute kennen den Betrieb, denn Sie werden in Lippholthausen abgewiesen und wegen der Mengenbegrenzung zum Brückenkamp verwiesen. Hier wird keiner abgewiesen, zahlt dann aber höhere Gebühren und trifft auf schwierige, oft verschmutzte Platzverhältnisse und immer wieder querende LKWs und Räumfahrzeuge.
SPD-Ortsvereinsvorsitzender Robert Schmidt: „Auch wegen der vielen Beschwerden haben wir die Betriebsbegehung durchgeführt. Das der Platz dreimal wöchentlich gefegt wird halten wir für zu gering. Auch müsste über die Mengenbegrenzung bei den Wertstoffhöfen und einheitliche Gebühren im gesamten Kreis Unna neu nachgedacht werden“.
Um die Situation für die Bürgerinnen und Bürger zu verbessern wäre eigentlich ein zweiter Wertstoffhof in Lünen nötig. Andreas Gérard sprach zwei potentielle Flächen an: den hinteren Teil der Viktoriabrache und die Freifläche am Brückenkamp direkt neben der GWA. Hier wurde vor einiger Zeit auf dem „Spiekermanngelände“ die ehemalige Gaststätte mit Wohngebäuden abgerissen.
Anlass für den SPD-Fraktionsvorsitzenden Michael Haustein und den stellvertretenden SPD-Stadtverbandsvorsitzenden und Landtagsabgeordeneten Rainer Schmelzer, diese Vorschläge in ihren Reihen zu besprechen. Zunächst will die SPD-Fraktion die Kosten erörtern.
Beim Vor-Ort-Termin wurde aber auch über die längerfristige Zukunft am Brückenkamp gesprochen. So kann es noch etwa 25 bis 30 Jahre dauern, bis die anvisierte Schutthöhe auf dem Gelände erreicht ist. Weitere Themen waren die wilden Müllkippen in Lünen, Mülltourismus ausgelöst durch unterschiedliche Preisstrukturen zwischen den Wertstoffhöfen im Kreisgebiet und die Beschwerden am Standort über Lärm- und Geruchsbelästigungen. Bei letzterem gab es den Hinweis, dass sich jede Person direkt bei GWA melden könnte und gemeinsam nach den Ursachen geforscht würde.

SPD Politiker informierten sich über die GWA am Brückenkamp

An dem Vor-Ort-Termin bei GWA nahmen die drei SPD-Ortsvereine Beckinghausen, Horstmar und Niederaden sowie Vertreter der SPD-Fraktion teil

Kein Wertstoffhof aber Aufgaben werden übernommen

Andreas Gérard Geschäftsführer Gesellschaft für Wertstoff- und Abfallwirtschaft Kreis Unna mbH (GWA)