Allgemein

SPD-Ortsvereine besichtigen Wasserstadt Aden – Lob für Großprojekt in Oberaden

Mit der Zechenschließung von Haus Aden im Bergkamener Stadtteil Oberaden begann die Stadt, mögliche Nachnutzungen für das Gelände zu überdenken. In einem Ideenwettbewerb gewann letztlich der Ansatz, die Fläche größtenteils zu fluten und mit schwimmenden Häusern zu nutzen. Daraus entstand letztlich das Konzept der Wasserstadt Aden, welches sich die drei SPD-Ortsvereine Lünen-Beckinghausen, -Horstmar und -Niederaden bei einem Vor-Ort-Termin von der Stadtplanerin Christiane Reumke und einigen Genossen aus Oberaden erklären ließen.
Die SPD-Mitglieder aus Lünen erfuhren, dass auf der 55 ha großen Fläche etwa 300 Wohngrundstücke entlang einer Gracht und des neuen Aden-Sees entstehen werden. Die Gewässer werden über einen Zugang im östlichen Bereich mit dem Datteln-Hamm-Kanal verbunden sein. Einige Häuser werden später einen Bootssteg besitzen oder teilweise auch auf dem See schwimmen. Während die Gracht mit 30cm Tiefe beispielsweise für Kinder zum Spielen einlädt wird der See eine Tiefe von 3,5m aufweisen. Das Wasser ist nicht stehend, da es vom Kanal in die Gracht gepumpt und über einen 1m-Wasserfall in den Aden-See gelangen wird.
Die Wasserstadt wird aber nicht nur Wohnen aufweisen, sondern auch Platz für Gewerbe, Einkaufsmöglichkeiten, ein Hotel, Gastronomie, Spielplätze und diverse Freizeitmöglichkeiten bieten. Somit wird der Stadtteil deutlich aufgewertet und bietet Pluspunkte auch für die umgebenden Bereiche. Die Planung wirkt dabei aufeinander abgestimmt und berücksichtigt wichtige Aspekte. So wird etwa auf einen Lärmschutzwall verzichtet, um die bestehende Wohnbebauung südlich des angrenzenden Bahndamms nicht mit Rückschallwirkungen zu belasten – stattdessen wird Böschung und die Anordnung von Gewerbe entlang der Bahn eingesetzt, die den Schall der Bahn schluckt. Außerdem wird der Standort – ein ehemaliges Zechengelände – positiv genutzt, indem die Wärme des Grubenwassers für die neuen Häuser zum Heizen eingesetzt wird. Auch einer möglichen Parkplatzproblematik wird vorgebeugt, dadurch dass auf der Fläche und im Grenzbereich an der Jahnstraße weite öffentliche Stellplätze eingerichtet werden. Schließlich ist auch die geplante Untertunnelung der Bahnstrecke an der Rotherbachstraße bzw. die neue Brücke über der Bahn an der Jahnstraße hilfreich, da keine unnötigen Staus an Schranken entstehen.
Fertig sein könnte die Wasserstadt bis zur IGA 2027. Im Jahr 2023 sollen erste Grundstücke vermarktet und ab 2024 in Bau gehen. Momentan ist die Beschaffung geeigneter Böden für die Modellierung der Landschaft das Hauptproblem. Kritisch könnte die Bodenverdichtung sein, wenn bei den benachbarten Bestandsbauten beispielsweise Risse entstehen. Hier will die Stadt Bergkamen aber mehrere Messungen während dieser Bauphase durchführen. „Wir können uns nur freuen, dass eine solch attraktive Fläche in direkter Nachbarschaft entsteht“, so die Kreistagsabgeordnete und Vorsitzende von Niederaden, Renate Schmeltzer-Urban. Der OV-Vorsitzende von Beckinghausen, Robert Schmidt, ergänzt: „Auch die zukünftig nahegelegenen Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten sind für die Lüner Bürgerinnen und Bürger ebenso eine Bereicherung.“
Die SPD-Mitglieder nehmen viele positive Eindrücke und Ideen mit, wie abgestimmte Stadtplanung aussehen kann. Zwar lässt sich die Wasserstadt nicht für Lünen kopieren, aber einige Ansätze bei der Planung lassen sich womöglich anwenden, etwa die Verbindung mit touristischen Highlights oder die energetische Nutzung.

Die zukünftige Wasserstadt Aden von oben, hier mit dem markanten Förderturm der ehemaligen Zeche

Bei dem Rundgang mit der Stadtplanerin Christiane Reumke erfuhren die Genossinnen und Genossen aus Lünen einiges über die Wasserstadt.

Auf dem Gelände der Wasserstadt Aden steht aktuell noch der Förderturm der Zeche Haus Aden, der aber abgerissen werden soll. Der Antrag zum Abriss ist schon genehmigt.

Das Gelände der Wasserstadt ist knapp 2 km lang und etwa 800 m breit.

Die Stadtplanerin Christiane Reumke (links) erläutert das Konzept der Wasserstadt, daneben der Genosse Johannes Kunze aus Beckinghausen.

Aufmerksam hörten die SPD-Mitglieder der Ortsvereine Lünen-Beckinghausen, -Horstmar und -Niederaden den Ausführungen zu.

Die größte Herausforderung bei der Umsetzung wird die Bodenbeschaffung darstellen – etwa eine Million Tonnen werden benötigt.

Die neue Wasserstadt Aden mit direktem Zugang zum Datteln-Hamm-Kanal – hier zu sehen mit der neuen Brücke über die Bahnstrecke an der Jahnstraße im Osten des Gebiets.