Beim Volkstrauertag in Lünen-Beckinghausen kamen in diesem Jahr wieder einige Vertreter:innen der örtlichen Vereine sowie Privatpersonen zusammen, um den Opfern zahlloser Kriege und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft zu gedenken. In den Räumlichkeiten der freiwilligen Feuerwehr trafen sich über vierzig Personen, die vom ersten stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Lünen, Daniel Wolski, die Gedenkrede hörten. Darin ging er auf die Notwendigkeit des Erinnerns ein – ein Erinnern an die Soldatinnen und Soldaten zweier Weltkriege, Opfer von Krieg und Zerstörung, die Opfer von systematischer Vernichtung und Vergeltung. Auch aktuelle Krisen zeigen solches Leid, wie zurzeit durch den russischen Angriff auf die Ukraine. „Krieg und das Leid, das wir vor allem aus Geschichten und Gedenkveranstaltungen wie dieser kannten, sind plötzlich ganz nah“, so Wolski. Erschreckend sei, dass auch in unserer Gesellschaft Menschen diesen Krieg für richtig halten, „… die glauben, dass Anderssein ein Grund für Ausgrenzung und Diskriminierung ist – auch ein Grund für Gewalt und Mord“. Als mögliche Erklärung zu diesen Gedanken könnte Unwissenheit über die Folgen und Krieg und Gewalt genannt werden. Deshalb seien Gedenkveranstaltungen wie die des Volkstrauertages wichtig. „Erinnerung gibt uns auch die Möglichkeit, Trauer und Scham zu verarbeiten – eine Grundvoraussetzung für Versöhnung“, ergänzt Wolski dazu.
Im Anschluss an die Rede gingen die Teilnehmer:innen unter der musikalischen Begleitung des Spielmannszug des Schützenvereins Lünen-Süd zum Ehrenmal am Datteln-Hamm-Kanal. Dort legte Sven Weber als Sprecher der Beckinghausener Vereine den Kranz der Stadt Lünen mit Unterstützung der freiwilligen Feuerwehrleute nieder. Ihren Abschluss fand die Veranstaltung schließlich wieder bei der Feuerwehr Beckinghausen. Dort gab es bei Kaltgetränken und Bockwurst noch die Gelegenheit miteinander ins Gespräch zu kommen.