Im Rahmen der Aktion „Stadtradeln“ unternahmen die drei SPD-Ortsvereine Beckinghausen, Horstmar und Niederaden eine gemeinsame Radtour durch das südöstliche Lünen. Dabei befuhren sie typische Freizeitstrecken, aber auch Alltagswege vieler Radelnden. Das Fazit zu dem Angebot fällt gemischt aus.
Während viele Wege abseits der Hauptstraßen eine gute Verbindung zu den einzelnen Zielen bieten, ist das Befahren der Hauptverkehrswege häufig mit Einschränkungen wahrzunehmen. So ist beispielsweise die Niederadener Straße in Niederaden, wegen des fehlenden Fuß- und Radweges, eigentlich gar nicht sicher zu benutzen. Auch deutliche Bodenwellen durch Wurzelwerk auf der Preußenstraße oder nur teilweiser Radwegeausbau auf der Kamener Straße trüben das Radvergnügen. Dagegen waren die SPD-Mitglieder von den Querverbindungen etwa entlang des Lüserbaches angetan. Zwar ist auch hier nicht überall eine optimale Breite oder ein vollständiger Lückenschluss vorhanden, doch fühlen sich Radfahrerinnen und Radfahrer hier sicher.
Auffällig war bei der Tour, dass vor allem Verbindungen zu Nachbarstädten optimierungsbedürftig sind. So ist der Übergang zu Bergkamen an der Kamener Straße und Kreuzstraße teils uneindeutig oder in unterschiedlicher Ausbaugüte. Auch die Verbindung nach Kamen, wo der stark frequentierte Sesekeradweg entlangführt, ist nicht ideal gestaltet.
„Wir brauchen ein Rad-Konzept für Lünen, das regional ausgelegt ist. Die großen Verbindungswege müssen in einem guten Zustand sein, die Lust aufs Rad machen“, so Ratsherr Martin Püschel. Aktuell sei der Ausbaugedanke sehr kleinteilig und würde keinem roten Pfaden folgen. „Ein solches Konzept wollen wir beantragen. Daran sollen sich zukünftig Prioritäten beim Radausbau orientieren“, erklärt Püschel weiter. Lücken dürften nicht vorhanden sein, eine ausreichende Wegebreite muss nach Möglichkeit geschaffen sein und Querungen mit Autoverkehr sollten sich auf ein Minimum beschränken.
Dass ein besseres Angebot notwendig ist, machen die SPD-Mitglieder klar. Nur wenn man zügig und sicher zu seinem Ziel gelangt, lässt man das Auto gerne stehen. Ein Ausbau wäre wichtig für die gewünschte Mobilitätswende.
Mögliche Mobilstationen sollen nach Bestrebungen der Stadt u.a. am Preußenbahnhof und an der Kreuzstraße entstehen. Zusammen mit guten Bus- und Bahnverbindungen mit digitalen Verbindungsangaben und in Kombination mit Leihradstationen, wird die Alternative zum eigenen PKW gestärkt. Auch die barrierearme Gestaltung von Mobilitätsangeboten ist ein wichtiges Anliegen. Aktionen wie Stadtradeln, an der die SPD-Ortsvereine wieder teilnehmen, sind gut geeignet, um bewusster auf klimafreundliche Verkehrsmittel zu setzen.